VITAF

Vertrauenswürdige IT für Autonomes Fahren

Über VITAF

VITAF wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und durch die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH betreut.

Motivation

In Zukunft werden Kraftfahrzeuge zunehmend miteinander und mit der Außenwelt vernetzt sein. Sie legen Wegstrecken teil- oder vollautomatisiert zurück. Sowohl die Datenkommunikation als auch die Datenverarbeitung bedarf daher einer umfassenden Absicherung. Die Fahrzeuge müssen insbesondere vor Hackern geschützt werden, die in Fahrzeugsysteme einbrechen und diese manipulieren. Bisher scheiterten Sicherheitskonzepte häufig an nicht ausreichend zur Verfügung stehenden Rechenleistungen im Fahrzeug. Neue Formen lokal verteilter Datenverarbeitung (Edge- oder Fog-Computing) eröffnen nun neue Möglichkeiten.

Ziele und Vorgehen

Ziel des Projektes VITAF ist es, ein System zu entwickeln, das Hackerangriffe auf autonome Fahrzeuge schnell erkennt und wirksame Gegenmaßnahmen einleitet. Dabei soll der Datenaustausch zwischen den Fahrzeugen und ihrer Infrastruktur nicht unterbrochen werden, damit ein sicherer Betrieb im Verkehr auch im Falle einer Cyberattacke gewährleistet bleibt. Zur sicheren Datenübertragung werden verschiedene Kommunikationsprotokolle etabliert: Zwischen einzelnen Steuergeräten im Fahrzeug selbst, zwischen den verschiedenen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle [V2V]) sowie zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur, wie etwa Verkehrsleitsystemen (Vehicle-to-Infrastructure, [V2I]). Daten vieler verschiedener Sensoren sollen ausgewertet und auf Auffälligkeiten in der Datenkommunikation untersucht werden. Bereits vorhandene, betriebsbewährte Ansätze aus der IT wie Datenverschlüsselung durch kryptografische Methoden werden weiterentwickelt und auf die Automobilwelt übertragen. Im Projekt werden darüber hinaus juristische Fragestellungen zum autonomen Fahren bearbeitet. Bereits bei der Technikgestaltung werden datenschutzrechtliche Fragen berücksichtigt – beispielsweise Probleme, die durch die Verschleierung der Fahrzeugidentität mit pseudonymisierten Token entstehen können. Die Evaluierung der neuentwickelten Technologie erfolgt abschließend an einem dafür entwickelten Demonstrator.

Innovationen und Perspektiven

Für das sichere autonome Fahren werden im Projekt die durch Edge-Computing verfügbar werdenden Rechenkapazitäten genutzt, um einerseits mehr sicherheitsrelevante Daten auszuwerten und andererseits sensible Fahrzeugdaten durch kryptografische Berechnungen besser zu verschlüsseln. Anfallende Daten werden lokal vorverarbeitet, sodass idealerweise nur noch eine eingeschränkte und pseudonymisierte Übertragung von Daten in die Cloud notwendig ist. So können z. B. auffällige Verkehrsflüsse im Straßenverkehr wie Staus oder Umleitungen unter Wahrung des Datenschutzes gemeldet werden.

Eckdaten

FörderprogrammSelbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt
FördergebietIT-Sicherheit und Autonomes Fahren
VerbundnummerKIS6AUT014
Laufzeit01.01.2019 - 31.12.2021
VerbundkoordinatorAVL GmbH
Gesamtvolumen4,1 Mio. EUR
Fördersumme3,0 Mio. EUR

Projektpartner

AVL Software and Functions GmbH
(Verbundkoordinator, Projektpartner)

b-plus GmbH
(Projektpartner)

easycore GmbH
(Projektpartner)

Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie
(Projektpartner)

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
(Projektpartner)

Infineon Technologies AG
(assoziierter Projektpartner)

Technische Hochschule Deggendorf
(Projektpartner)

Technische Universität München
(Projektpartner)

ZF Friedrichshafen AG
(assoziierter Projektpartner)

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